Mittwoch, 6. Februar 2013

STAR WARS - Jeder braucht ein Hobby ... (16)





Sobald Zael die Lichtschwerter aktivierte, wechselte Lord Vorn in Sekundenbruchteilen vom Sitzen ins Stehen, nahm Haltung an und aktivierte sein Lichtschwert.
„Ich würde mich ungerne umbringen lassen“, klingt es fast humorvoll. „Und ich bin einigen eurer Wünschen durchaus nicht abgeneigt…“, neigt er leicht den Kopf in Richtung Syrenne, ohne Zael aus den Augen zu lassen. „‘Tot‘ kann ich zudem eure Neugier in der Angelegenheit eures Gatten kaum befriedigen. Und anderes…“, ergänzt er übertrieben bedauernd und lächelt. „Doch sollte euch mein vorhin so treffend ausgebreitetes Charakterprofil vorbereitet haben.“ Er lächelte und breitete die Arme ein Stück weit aus. „Ich kann einer Herausforderung ‚so‘ schwer widerstehenden…“

Syrenne schmunzelte. Also lag ihm doch so viel an seinem Kätzchen! Gut, mehr wollte sie nicht wissen.

Der Albino knurrte, doch die Darth hob Einhalt gebietend die Hand in dessen Richtung, woraufhin dieser erstarrte.

"Ausgezeichnet! Genau das wollte ich hören! Eine eigen Einschätzung ist immer mehr wert als das Wissen, welches man durch Dritte erlangt hat", sagte sie fast entschuldigend. "Ihr wählt nicht den leichten, offensichtlichen Weg. Gratulation, ihr habt meinen kleinen Test bestanden! Unser beider Meister wird sehr zu Frieden mit euch sein, Lord Vorn oder soll ich euch lieber Sylv Rlyeh nennen?", lächelte sie berechnend, während Zael seine Lichtschwerter wieder deaktivierte und mit gesenktem Haupt einige Schritte zurückwich.

Lord Vorn brummte fast enttäuscht, als die Darth die Situation entschärfte. Zu gerne hätte er gesehen, wozu der Albino außer Gehorsam wohl noch fähig sein mochte. Zudem bot sich eine derart prickelnde Herausforderung so selten... Der Grauhaarige deaktivierte sein Lichtschwert und blickte zu seiner Gastgeberin, einen Augenblick schien er trotz der Enttäuschung zufrieden mit sich.

Dann verengte er die Augen und blickte sie in erstauntem - ja, was, Ärger? - an.

„Unser 'beider' Meister?“, bemühte er sich ohne sonstige Regung nachzufragen, während sein Denken sich bei der Nennung des Namens wie mit Eiswasser übergossen anfühlte. Etwas Lauerndes legte sich in seinen Blick. ‚Das‘ war neu. Und unerwartet.

Syrenne lachte. "Was dachtet ihr den, woher ich so viel über euch weiß? Von eurem Spielzeug?", spie sie das Wort förmlich aus und blickte zu Tendra.

Oh, er konnte sich da die eine oder andere Informationsquelle vorstellen. So gesehen – war es nun beruhigend oder eher das Gegenteil? Er würde später darüber nachdenken. Der Sith verzog die Lippen zu einem Lächeln, was ehrlicher wirken mochte, als die früheren, ihr Spiel anerkennend. Fürwahr, eine Darth. Eine richtige.

"Sicher nicht! Tendra ist gut in dem was sie tut, doch viel zu sehr auf ihre eigenen Ziele bedacht, um das große Ganze zu sehen. Außerdem war sie recht verhalten, Informationen über euch weiterzuleiten. Ein Grund für ihre Bestrafung", sagte sie.

„Oh, sie wusste nicht viel", ergänzte er wie nebenbei, als habe er die Agentin fast vergessen, und spielte ihre Bedeutung weiter herunter, während er der Darth mit Blicken folgte. Es schien so einiges in der Familie zu liegen.

Beiläufig tat sie an ihm heran und fuhr dem Lord sinnend mit dem Handrücken ihrer Rechten über dessen Wange.
"Glaubt ihr ER verlässt sich nur auf eine "Spielfigur"? Mein Lieber Lord Vorn, die Ressourcen dieses Hauses sind zu wichtig für seine Sache, um sie nur den Geschicken eines Mannes zu überlassen."

"Ich habe eure... Talente... schon eingangs bewundert", neigte er den Kopf einen Hauch ihrer Hand entgegen, ließ er seine Achtung vor ihr mitklingen.

Sie ging wieder auf Abstand und musterte ihn. "Ihr könnt gehen! Besorgt mir die Informationen, dann sehen wir weiter. Aach und nehmt das da mit, wenn ihr wollt", nickte sie in Richtung der Agentin. "Ich habe für Versager keine Verwendung", wandte sie sich ab und ließ ihn einfach im Raum stehen. Zael folgte ihr kurz darauf, eine kurze Verbeugung andeutend.

Er verharrte, bis die beiden den Raum verlassen hatten. Schließlich blickte er zu Tendra. Ohne Frage würde er sie nicht hier lassen. Er hasste Verschwendung.

Die Agentin wimmerte leise, als habe sie seine Gedanken erahnt, schien jedoch nicht das Bewusstsein zurückzuerlangen.


Niemand würde den Lord aufhalten, sollte er das Haus jetzt mit oder ohne Tendra verlassen. Ein Grollen ließ erahnen, dass ein neues Gewitter aufkam und kurz darauf erhellten erste Blitze das Refugium der Darth.

Einen Moment bedachte der Grauhaarige Tendra mit einem schwer deutbaren Blick. Dann trat er zu ihr, hob sie, nicht bar jeder Grobheit, dennoch erstaunlich sanft, auf die Arme, im wörtlichen Sinn wie ein verletztes Kätzchen.

Aufrecht und gemessenen Schrittes kehrte er zu seinem Gleiter zurück. Dass sie niemand behelligte überraschte ihn einen Augenblick tatsächlich, schien seine Wachsamkeit tatsächlich unbegründet. Die Agentin setzte er auf dem Beifahrersitz ab, stieg dann selbst ein und startete. Beim Verlassen des Geländes gestattete er sich ein entspannendes Durchatmen.

***

Arsani entspannte sich sichtlich, als sie in den sichtbaren Bereich zurückkehrten, hatte sichtbar seinen Ärger vergessen und war zu reiner Professionalität zurückgekehrt. Geschäftig bediente er Konsolen, informierte den Medbereich, wies seinen Teams neue Koordinaten zu...

***

Die Darth blickte durch das Fenster ihres Arbeitszimmers dem in der Dunkelheit verschwindenden Gleiter nach. Ja, dieser Lord war tatsächlich ein äußerst interessanter Zeitvertreib.

Seine augenscheinliche "Schwäche" für ihre Tochter war in diesem Moment nicht von Bedeutung. Tendra mochte in diesem Spiel noch eine Rolle innehaben, doch vorerst war sie keine Gefahr mehr.

"Ist alles Weitere Vorbereitet?", fragte sie kühl. Hinter ihr im finstersten Schatten des Raumes regte sich eine Gestalt und es raschelte, als würde Horn oder Chitin aneinander reiben.

"Ja, Mylady, alles entwickelt sich ganz wie ihr geplant habt", erklang eine zirpende Stimme, die nicht die eines Menschen war.

Sie erlaubte sich ein kurzes emotionsloses Lachen und schloss sinnend die Augen, als ein Blitz das Zimmer erhellte. Kurz offenbarten sich zwei Facettenaugen, die an der Darth vorbei in die Dunkelheit starrten.

***

Fast still raste der Dschungel an ihnen vorbei. Leichtes, erstarkendes Tappen kündete auf dem Dach des Gleiters davon, dass erneut Regen eingesetzt hatte. Schließlich umhüllte die grollendes Rauschen, als der Sturm losbrach.

„Was für eine Dummheit...“, sollte unklar sein, ob der Sith sich selbst oder Tendra damit meinte.

"Eine Familienkrankheit...", kam es wie als Antwort leise vom Beifahrersitz. Tendra war erwacht, doch sie hielt die Augen geschlossen. "Danke!", hauchte sie leise doch womöglich würde das Brausen des Sturms ihre Worte übertönen.

"Ich bin nur besitzergreifend und teile nicht gerne", murrte er leise und hielt den Blick auf die Strecke gerichtet.

"Trotzdem...", stöhnte sie und versuchte sich etwas aufzurichten. "Ihr habt heute mehr getan, als euren Besitz zu schützen..."

"Nicht zu viel bewegen", mahnte er. Vielleicht war es auch besser, die Bezüge des Neugleiters gleich komplett zu ersetzen. "Ich habe zu unbedarft zu viel gespielt und eines auf die Finger bekommen wie ein grüner Akolyt, meinst du wohl?“, klang er leicht zynisch.

Sie lachte leise. Ein Fehler wie es schien, den sie verzog schmerzerfüllt das Gesicht.

"Der Zynismus steht euch nicht und ihr tut euch damit selbt unrecht. Ihr lebt noch und habt euch gerade eine mächtige Verbündete gemacht. Werdet ihr das Angebot annehmen?", öffnete sie eines ihrer Augen einen Spalt breit und musterte ihn, schien sie ein gewisses Detail des Bündnisses damit zu meinen.

Er brummte unbestimmt. Licht und Schatten des im Gewitter flackernden Himmels zeichneten die Konturen seines Gesichts abwechselnd hart und weich, während sein Blick über die Bäume tastete.

"Welches Angebot genau meinst du?"

Tendra seufzte, schien ihr das Sprechen schwer zu fallen. "'Mutter', hört schon die Hochzeitsglocken läuten...", gab sie gepresst hervor.

„Oh. Das.“ Er lachte leise. „Ich gebe zu, die Idee hat einen gewissen Reiz“, antwortete er überlegend, ließ jedoch ein ‚Aber‘ mitschwingen.

"Ihr würdet es nicht überleben... ", kam es trocken zurück und sie dreht ihren Kopf auf die ihm abgewandte Seite.

"Eifersüchtig?“, schmunzelte er und würde wieder ernst. "Letzen Endes, natürlich nicht, wenn sie klug ist. Und das ist sie ohne Zweifel. Zudem wäre in einer derartigen Partnerschaft zu viel zu, hm, teilen." Und es klang nicht so, als würde er angenehmes meinen. „Dein Vater muss tollkühn sein, sich mit ihr eingelassen zu haben.“

"Verzweifelt trifft es eher...", knurrte Tendra und musterte ihr entstelltes Gesicht in der Fensterscheibe des Gleiters. "Das zahle ich ihm zurück", flüsterte sie.

"Keine Sorge, das bekommt man wieder hin", brummte er fast sanft, bezog er die Äußerung wohl nur auf ihre Verletzung.

"Das ist es nicht ...", hauchte sie schwach. "Ich habe mich wie eine Anfänger überrumpeln lassen."

„Du lebst. Du wirst daraus lernen.“

"Was ist überhaupt passiert“, fügte er nach der ersten kühlen Äußerung deutlich weicher an.

"Ich wurde erwischt als ich euch nachspioniert habe und Mutter ausschalten wollte...", erwiderte sie ehrlich ohne ihn anzublicken.

"So. Hätte zum ausspionieren nicht das da gereicht?“, er deutete mit dem Kopf in Richtung ihres vermutlichen Abhörgeräts in seiner Tasche, „Und eine Darth ausschalten... Dabei unterhielten wir uns doch so 'nett'“, klang er leicht tadelnd. Er bezweifelte, dass dies seinem Meister im Augenblick gefallen hätte. Doch huschte ein Lächeln über seine Züge, als er an seinen 'ausgeschalteten' Darth dachte.

"Was nützt es zu hören, wenn man nicht eingreifen kann. Außerdem ging es um meine Zukunft, nicht um eure..." Sie schwieg kurz bevor sie fortfuhr. "Ich habe euch in diesen Zwist hineingezogen, verzeiht!"

Der Sith schnaubte. "Ich habe selbst entschieden, dir meine... Aufmerksamkeit zu schenken. Alles weitere ist nur eine logische Konsequenz.“

"Ich hoffe für euch, ihre werdet diese Konsequenz nicht eines Tages bereuen", lehnte sie ihren geschundenen Kopf gegen das kühle Fensterglas und verlor kurz darauf wieder die Besinnung.

"Ja, das ist der Punkt, nickt war?", murmele er in das Heulen einer Sturmböe hinein. Kurz blickte er zur Seite, maß sie mit mit Blicke, Ein kostspieliges Hobby, wie es schien.

Wortlos flog er weiter. Kleine leuchtende Pieks auf dem Display versicherten, der Rücken sei gedeckt und weitere Anspannung wich. Tiefstehende Wolken schienen fast zum greifen nah und die Regenmassen verwischten die Sicht.

Auf seinem Anwesen angekommen, den Gleiter angestellt, wandte er sich erstmals richtig Tendra zu. Behutsam legte er ihr die rechte an die Schulter. „Wir sind da“, sagte er leise.

4 Kommentare:

  1. Da dachte ich gestern, nu geht's endlich los... ^^
    Ich lese jedenfalls weiterhin mit... :-)

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    1. Ob etwas losgeht definiert sich hoffentlich nicht nur am Lichtschwertzücken ;)

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  2. Keine Angst, Blut und Morde kommen schon noch! Mittlerweile ist die Geschichte schon wesentlich weiter fortgeschritten, als "ihr" hier zu lesen bekommt. ;)

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  3. Uh, verdammt, ab Teil III hab ich alles verpasst. Das muss ich aber mal schnell nachholen!!

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