Donnerstag, 15. März 2012

Andrzej Sapkowski - Die Zeit der Verachtung

Krieg kündigt sich an. Ein Konvent der Zauberer soll klären, wie sie sich in dem bevorstehenden Konflikt verhalten werden. Am Vorabend der Besprechungen sieht sich Geralt einem Dickicht undurchsichtiger Intrigen und Bündnisse gegenüber. Der geheimnisvolle Rience, sein alter Gegenspieler, verfolgt Ciri, die Prinzessin von Cintra, die unter Geralts Schutz steht. Es kommt zu einer blutigen Konfrontation. Ciri gelingt es zu fliehen, doch dann findet sie sich in einer entsetzlichen Wüste wieder. Ein verirrtes Einhorn ist ihr einziger Gefährte...




Im zweiten Band der fünfbändigen Reihe um dem Hexer und Ungeheuertöter Geralt von Riva wird der charmante Einzelgänger durch politische Zwänge und persönliche Bande in den langsam entflammenden Konflikt hineingezogen. Sei es in den verschiedenen Königshäusern und Reichen, zwischen den verschiedenen Rassen oder gar unter den Zauberern – überall Anzeichen für Konflikte, Intrigen und Verrat.

Unterhaltsamer und die Handlung voran treibender Kern des Buches sind auch diesmal die Dialoge, von Sapkowski gewohnt geschickt gewebt, wie sich besonders an der humorwoll-zynischen Schilderung des Banketts der Zauberer zeigt.

Die kantigen Charaktere vertreten ihre Eigenheiten durch Sprache und Taten, ohne dabei klar ersehen zu lassen, ob sie nun „gut“ oder „böse“ sind. Der Fokus des Erzählens liegt diesmal bei Ciri, die im Laufe der Geschehnisse deutlich erwachsener wirkt. Doch auch wenn Geralt manchen ein bisschen zu kurz gekommen scheint, ist er doch mit allem verknüpft.

Im Vergleich zum Vorband Das Erbe der Elfen sind nun auch Actionszenen verstärkt vertreten, im Gegenzug wird das Ganze (etwas) weniger politisch. Alle zuvor angelegten Konfliktpunkte spielen nach wie vor eine Rolle, doch darf der Leser diesmal mehr direkte Handlung (mit)erleben. Die Geschehnisse, die inneren und äußeren Zwänge, die die Charaktere der düsteren und realistischen Welt vorantreiben, stets glaubhaft.

Sapkowki  greift außerdem erneut Konfliktthemen auf und bettet sie in sein Setting ein. Neben Rassismus und Fremdenhass werden auch wirtschafts- wissenschaftliche Probleme, wie die Massenproduktion von Billigprodukten, Niedriglöhne und das Spekulantentum verständlich und unaufdringlich geschildert.

Als Mehrteiler angelegt bleibt das Ende natürlich offen.

Bissige Dialog-Action im Fantasy-Gewand 

4 Kommentare:

  1. Die Hexer-Bücher stehen ganz oben auf meiner zu Lesen Liste. Jetzt brauche ich nur noch die Zeit dafür. ^^

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    1. Der arme Geralt, das mit der Zeit wird wohl ein Problem ;)

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  2. Ich bin momentan auf dem absoluten Fachbüchertrip. Romane klingen immer ganz toll, aber ich habe einfach nicht das Durchhaltevermögen dafür.

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  3. Das geht mir ähnlich wie dem Helden über mir: im Moment sitze ich an mannigfaltiger Fachliteratur. Dabei fand ich die Kurzgeschichtensammlungen des Hexers äußerst unterhaltsam.

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