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Freitag, 22. Juli 2011

Markus Heitz - Kinder des Judas

Jung sein, schön, gesund – und das bis in alle Ewigkeit: Was sich für viele nach einem Traum anhört, ist für Sia schon vor langer Zeit zum Fluch geworden. Sie sehnt sich nur nach einem: einschlafen und nie wieder aufwachen müssen. Doch das darf sie nicht. Zu groß ist die Schuld, die Sia auf sich geladen hat, zu groß die Verantwortung, die sie gegenüber der Menschheit trägt. Um den Schmerz zu lindern, schreibt Sia in einer langen, einsamen Nacht ihre Geschichte nieder. Sie beginnt 1670 und erzählt von einem kleinen Mädchen, das in die dunklen Machenschaften der »Kinder des Judas« verwickelt wurde, jenes mächtigen Bündnisses von Wissenschaftlern – und Vampiren!


Markus Heitz ist mit seiner Ulldart- und Zwergen-Reihe inzwischen einer der bekanntesten deutschen Fantasy-Autoren geworden, Dass er dem nun auch Vampirromane hinzufügt hat, fiel zwar mit dem durch die Twilight-Saga verursachten Vampirhype zusammen, liegen in ihrer Planung jedoch deutlich früher. Glaubhaft, wenn man ermisst, wie viel Zeit die ausführliche Recherchearbeit in Anspruch genommen haben muss.

"Meine Vampire haben so gar nichts gemeinsam mit den weichgespülten, überromantisierten Kreaturen, die sich aktuell in den Büchern tummeln. Ich mag die Vampire, wie sie eher im Volksglaube vorkommen: tödlich, brutal, gefährlich. [...] Mich hatte interessiert, woher der Vampirglaube kommt, und da fand ich bald viel Historisches aus dem 18. Jahrhundert, was ich in den Roman einband. Die Leserinnen und Leser sollten sehen, warum unser heutiges Vampirbild vom Osten geprägt ist. Und wie viele verschiedene Facetten es bei Vampiren gibt." Quelle

"Düster-Spannung" nennt Heitz sein Genre, die Romane "Vampirthriller" - Mag das auch marketingstrategische Ursachen haben, sie treffen den Kern und schaffen eine Abgrenzung zu den Teenievampiren.

Die Vampire, die wir in diesem Roman treffen, haben mit der gerade populären Schmusevariante wenig zu tun und jede Spezies hat ihre eigenen Vorlieben, Fähigkeiten, Erscheinungsformen und Schwächen. Und vor allem: Es geht mitunter blutrünstig und hart zur Sache. Manche mögen dem Roman sogar Gewaltorgien vorwerfen, die jedoch keinesfalls unpassend wirken. Erfrischend und glaubwürdig, im derzeitigen Einheitsbrei. Das sind Vampire, wie ich sie mag!

Die Handlung ist mitreißend, die parallelen, geschickt verknüpften, Handlungsstränge, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechseln, packend und auch die ganze Struktur des Romans lädt zum stundenlagen Lesen ein - oder in meinem Fall: zum Hören. Die ungekürzte Hörbuchfassung ist atmosphärisch und stimmlich passend, angenehm und fasst die Stimmung des Buches sehr gut. 

Vampirthriller mit Blutgarantie

Dienstag, 7. Juni 2011

Scream 4

Sidney Prescott kehrt, auf Lesereise zu ihrem Buch, rechtzeitig zum 15. Jahrestag der Woodsboro-Morde in die Heimat zurück. Sheriff Dewey und Journalistin sowie Cousine Jill und ihre Teenie-Freunde bereiten ihr einen Empfang, der zwischen Herzlichkeit und Starrummel schwankt.
Doch kaum ist Sidney angekommen, beginnt ein neuer Mörder, die früheren Ghostface-Morde nachzuahmen. Sydney gerät nicht nur unter Mordverdacht, sondern muss auch noch um ihr Leben fürchten…

Lang lang ist es her, dass wir uns mit dem ersten Scream nicht nur am Meucheln und Rätseln, sondern auch an Filmverweisen und humoriger Selbst- und Genrereflexion erfreuen konnten. Ein Film, der einfach nicht zu schlagen ist.

Scre4m ist wie ein neuer Anfang und ein gelungener „zweiter Teil“ zugleich. Er greift die Elemente und Erfolgsgaranten seines Vorgängers auf – damit bringt er nichts bahnbrechend Neues, setzt dies aber gut um. Denn irgendwie hat sich alles verändert und ist doch alles gleich. Kenner der Reihe werden sich sofort wie zu hause fühlen, Neulinge werden nicht überfordert. „Leg dich nie mit dem Original an“ lässt der Autor seine Heldin sagen. Wie gut, dass er das auch nicht will.

Und was bekommen wir im „zweiten Teil“ zu sehen? Mehr Blut, mehr Medien, mehr… Ja. Und einen der tollsten Filmanfänge. Irritierend, gut gelungen und sehr unterhaltsam.

Denn mal ehrlich, was sollen wir sehen? Sich unsinnig verhaltende Teenies, die abgeschlachtet werden. Und affektierte Zicken, die bekommen, was sie verdienen, oder?

Eine gelungene Fortsetzung, die an den unerreichbaren ersten Scream nicht übertreffen kann, aber das Genre hoffentlich neu belebt.