Vor nicht allzu langer Zeit in Räumlichenkeiten, die leider gar nicht weit von mir entfernt waren...
Der Liebste ist, gerade aus der Nachtschicht zurückgekehrt, noch im Tiefschlaf, Nachtschicht. Mich weckt das Vogelgezwitscher und ich tapse vorsichtig aus dem Bett. Gedanklicher Plan: Badezimmer, anziehen, Frühstück...
Und da fällt es in meinen Blick, das Ungetüm. Achtbeinig, schwarz und groß sitzt es grinsend an der Wand und wünscht mir einen guten Morgen. Ja, danke, dir auch - Pfui, Spinne! Was hast du im Frühling hier drinnen zu suchen? Reicht es nicht, dass du und deinesgleichen jeden Herbst in das warme Hausinnere flüchtet? Mach, dass du rauskommst!
Och, hier isses aber grad so schön, grinst ES zurück und bedeutet mir mit einem seiner Beinchen, dass, so ich nur einen Finger zucke, ES geschwind hinter einem Bücherschrank verschwände und mich demnächst dann lieber nachts in meinem Bett besuche. Mist.
Ich bin ja ein lieber Mensch und bestehe auf keine Todeslösung - auch mit Augenmerk auf die Farbgestaltung meiner Tapete. Ich besorge also ein großes Glas und greife nach dem erstbesten dicken Papier, das mir in die Hände fällt. Das Dompteursbesteck liegt bereit. Aber ach, meine Körpergröße erweist sich als unzureichend, da sich das schlaue Tierchen zur Zimmerdecke hin zurückgezogen hat. Über den Bücherschränken. Gerissenes Biest.
Einen Moment bin ich hin und her gerissen. Flüchten, mich einfach lesend auf das Sofa setzen (und dabei den Missetäter unauffällig beobachten zu können), oder mich in digitale Pixelwelten zurückzuziehen (wobei ich dem Biest den Rücken zukehren müsste)...
5 Minuten später öffne ich leise die Schlafzimmertür.
"Schaaaatz?" sage ich leise und hoffe auf eine Reaktion. Ich warte einen Moment und setze mich auf die Bettkante und tippe den Liebsten sacht an die Schulter. "Schaaaaaatz?"
"Hm?" *im Halbschlaf*
"Bist du waaaach?" *liebevoll die Schulter tätschelnd*
"Hm?" *etwas wacher, zum Glück nicht unwillig*
"Würdest du mich vor einem achtbeinigen Untier retten?" *rette mich im Halbdunkel in ein verlegenes Lächeln*
Mein Held! Fast ohne brummelnden Wiederspruch fing er mit dem wohlvorbereiteten Werkzeug die hinterlistige Bestie und wir entließen sie großzügig in die Freiheit. Hoffentlich gefällt es ihr nun dort besser…
Oh das sind Heldentaten!
AntwortenLöschenWie ich es liebe über solch tapferen Recken zu lesen!
Ein Held liest gerne über Helden, wer hätte das gedacht!
LöschenOh wie mir das bekannt vorkommt. Ich habe neulich genau aus diesem Grunde als ich morgens vom Nachtdienst nach Hause kam meinen Helden im ersten Stock (unsere Treppe knarrt so und unser Patenkind war zu Besuch) angerufen und gefragt, ob er mich retten möge. Was er auch flugs tat.
AntwortenLöschenIch liebe solche Heldentaten. Frage mich nur immer wieder wie diese achtbeinigen Viecher trotz Fliegengaze und verschlossener Türen, den Weg ins Haus finden. Ich bin mir sicher, sie können sich doch unsichtbar machen !
Liebe Grüße von Nalbis.
Vielleicht haben diese Biester ihre eigenen McGuyver-Typen... Brrrr...
LöschenMein Freund muss das auch immer für mich erledigen. Und dann schreie ich immer: "Nicht töten, nicht töten!", und er muss sich mords verrenken, um die flinken Dinger zu fangen. :-D
AntwortenLöschenDu musst schreien? Dann ist er nicht gut erzogen ^^
LöschenRespekt, und das im Schlaf nach der Nachtschicht. Ich glaub ich hätte meine gute Laune für diesen Tag verloren.
AntwortenLöschenJa, Respekt an die bessere Hälfte.
Was für ein Held!
Mann muss nur NETT genug fragen =)
LöschenWas bin ich froh, dass auch ich einen Helden an meiner Seite weiß, der mich vor diesen Bestien rettet ^_-
AntwortenLöschenErstaunlich weit verbreitet, dieses Heldentum ;)
LöschenOhja, diese Bestien kann ich auch so garnicht leiden. Nur, je lauter ich um Hilfe schreie, desto weniger bewegen sich in unserem Haus die Rettungstruppen...Ist leider nix mit Helden...
AntwortenLöschenWas? Kein Beistand? Sakrileg!
LöschenNe... wenn die könnten, würden die uns fressen! Und bei uns sind die immer so gut in Ecken verschanzt, bzw. sehr schnell hinter Möbeln verschwunden, das wir, also ich, das Monstrum komplett entsorgen müssen... Die Biester springen einem auch manchmal an... und es gibt sicherlich genug von denen...
AntwortenLöschenGrüße an den Held! Warlich heldenhaft im Halbschlaf das Biest lebend zu fangen! :-D
Richte ich aus :D
LöschenWäh! Da könnte ich auch nicht ruhig bleiben, mit so einem achtbeinigen Krabbler an der Wand.
AntwortenLöschenUnd ich gratuliere zu so einem Helden zuhause, der sich für dich nochmal aus den Federn pellt, um das Tier zu fangen und rauszusetzen.
Ich bin mir sicher, die Biester sprechen sich insgeheim ab, so wie sie mich immer angrinsen... ;)
Löschenach du gute!
AntwortenLöschenein glück, dass der liebste kein weichei ist... ,-)
... zumindest nicht in dieser Hinsicht ^^
LöschenSo ein "Insektenglas" nebst dazugehöriger Postkarte habe ich auch auf dem Fensterbrett deponiert. Allerdings hätte ich den MamS direkt aus dem Bett gekegelt und wäre nicht so sanft geblieben. Angesichts solcher Monsterviecher vergesse ich jegliche Contenance. Ich bin ein unglaublicher Spinnenschisser. :(
AntwortenLöschenSolange die Biester sich nicht gerade unter dem Bett verschanzen oder sich perfekt auf schwarzgemustertem Teppich tarnen, kann ich ein nötiges Maß an Restruhe bewahren ^^
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