Montag, 5. Juli 2010

Die Welt im Bann der Pfoten

Das könnte nicht nur ein ganz passabler Thrillertitel sein, sondern spiegelt in etwa die Erlebnisse der letzten Tage wieder und ist ebenso eine kurze Demonstration der rhetorischen Figur der Woche - Syneckdoche.

"Die Welt" ist die übergeordnet gewählte Menge zu „meiner Welt/mir“ – hier steht also das „Ganze für einen Teil“ (Lat. pars pro toto).
"Pfoten" dagegen folgt dem entgegengesetzen Prinzip, sie stehen stellvertretend für Hunde - und meinen Vierbeiner im Besonderen. Ein Teil steht hier also für das Ganze, eine übergeordnete Kategorie (Lat. Totum pro parte).

Diese zwei einfachen Prinzipien lassen sich auf verschiedene Bereiche ausweiten, die deutsche Entsprechung „Bedeutungsverschiebung“ ist hier für die Syneckdoche kennzeichnend. [Damals im Lateinunterricht fand ich dieses Stilmittel wahnsinnig toll. Generäle, die Länder mit dem "Eisen" (> Waffen > Krieg) befrieden, ja, das waren noch Zeiten...]

Man könnte dabei auch bereits von Metonymie und Metapher sprechen, die Übergänge sind hierbei wohl fließend.

Was die "Pfoten" angeht: Sie waren die letzte Woche omnipräsent. Auf der Arbeit, wedelte einem der Hund der Arbeitskollegen engegen, zuhause natürlich die eigene "Bestie" und auch bei Freunden war durch das neue Familienmitglied quasi alles andere Nebensache... Auch wenn der jeweilige Pfotenbesitzer wechselte, irgendwie kam man von dem Thema nicht los.

Ganz besonders, was mein eigenes Pfotentier betrifft... Einge Tage sah es da gar nicht so berauschend aus, wir waren besorgt und rechneten mit allem. Seit heute sind sie wieder bester Laune und fast schmerzfrei. Ich hoffe, der Tierarztmarathon hat nun ein Ende.

Auch gerade deswegen habe ich mich doch entschieden, das Grundthema des "hundigen" Vergleichs beizubehalten. Man mag darüber denken, was man will.

Etwas Gutes hatte das Ganze immerhin: Nun, da Auge und Kiefer so gut wie in Ordnung ist, ist unsere Kleine, mal von der Epilepsie abgesehen, erwiesener Maßen kerngesund.


Pfoten tappen in meinen Gedanken,
aufmerksame Ohren wachen.
Eine rauhwarme Zunge schleckt meine Seele.
Tiefdunkle Augen blicken mich an , ich ertrinke.
Zuneigung und warmer Pelz hüllen mich ein.
Wie es sein muss.

1 Kommentar:

  1. Sehr schön! Warum muss ich bei dem Text nur an Aika denken? ;)

    Irgendwie werde ich mit der aktuellen rhetorischen Figur leider nicht so richtig warm. Muss wohl an der Hitze liegen. ^^
    Die Runde setze ich aus!

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